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Ist die Formel 1 auch etwas für Frauen?

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Fórmula 1 é para mulheres também?

Dieses Wochenende markiert die Weltpremiere der F1 Academy in Österreich. Diese neu gegründete Frauen-Rennserie, die unter dem Dach der Formel 1 läuft, soll ein Karrieresprungbrett für talentierte Fahrerinnen sein, darunter auch die deutsche Fahrerin Carrie Schreiner. Fünf Teams mit jeweils drei Fahrern treten in der Premierensaison an, wobei Schreiner der einzige deutsche Fahrer unter den fünfzehn ausgewählten Fahrern ist.

Schreiner ist ein 24-jähriger Mann aus dem Saarland, der frühe Erfolge im Kartsport erzielte, bevor er in den letzten Jahren in den Sportwagen wechselte. Sie fuhr 2016 Wettkämpfe gegen Mick Schumacher und fährt seitdem im Gegensatz zu ihren 14 Academy-Gegnern „unter einem Dach“. Sie tauscht jetzt ihren Autositz gegen ein schmaleres Cockpit und gibt zu, dass der Unterschied in ihrem neuen Rennwagen spürbar ist, aber sie ist fest entschlossen, in der Serie erfolgreich zu sein.

Die F1 Academy wird insgesamt 21 Rennen auf verschiedenen Rennstrecken austragen, darunter Spielberg in Österreich, Valencia, Barcelona, Zandvoort, Monza, Le Castellet und Austin. Sichtbarkeit, viel Fahrzeit und die Einbindung erfahrener Teams seien gute Voraussetzungen, um Frauen im Motorsport zu fördern, glaubt Schreiner.

Die Serie ist als Jugendserie konzipiert, im Jahr 2024 ist eine stärkere Überschneidung mit der Formel 1 geplant. Allerdings wird sich die Struktur der Rennwochenenden deutlich von der der Herren-Formel 1 unterscheiden, wobei an jedem Ort drei Rennen ausgetragen werden, zwei davon über 30 Minuten , plus ein „Lauflauf“ in 20 Minuten. Die F1 Academy subventioniert jeden Rennwagen mit 150.000 Euro (US $ 165.636) und hofft, mehr Frauen zur Teilnahme an der Serie zu ermutigen.

Es gibt einige kritische Stimmen, darunter die deutsche Fahrerin Sophia Flörsch, die lieber in der Formel 3 fährt, um gegen Männer anzutreten. Allerdings ist Schreiner davon überzeugt, dass es in der F1-Akademie nicht nur darum geht, ewig gegen Frauen anzutreten, sondern darum, Mädchen für das zu trainieren, was als nächstes kommt, und die Besten herauszufiltern.

Die Formel-1-Weltmeisterschaft wird seit 1950 ausgetragen, und nur zwei Frauen haben jemals an Grand-Prix-Rennen teilgenommen. Die F1 Academy gilt als ernsthafter Versuch, die männliche Vorherrschaft auf höchstem Niveau des Motorsports zu brechen. Während Schreiner zugibt, dass sie sich nicht in der Formel 1 sieht, kann sie sich vorstellen, dass in Zukunft eine Frau mit der richtigen Unterstützung dort sein wird.

Schreiner ist nicht der Einzige mit dieser Hoffnung. Die F1 Academy hat in den Medien bereits großes Interesse und Aufmerksamkeit geweckt, nicht nur in Deutschland. Frauenrennen sind immer noch ein Nischensport, aber die F1 Academy hat das Potenzial, das zu ändern. „Wir brauchen mehr Sichtbarkeit, und die Formel 1 kann das bieten“, sagt Schreiner.

Tatsächlich hat die neue Serie bereits einige große Namen auf sich gezogen. David Coulthard, ehemaliger F1-Fahrer und aktueller Fernsehkommentator, ist der Mentor der Fahrer. „Es ist toll, dass ein ehemaliger Formel-1-Fahrer dabei ist“, sagt Schreiner. „Das zeigt, dass die Serie ernst genommen wird.“

Auch von anderer Seite erhielt die F1 Academy Unterstützung. Der Motorsportverband FIA hat seine Unterstützung für die neue Serie erklärt und es gibt Pläne, eine ähnliche Serie für Elektroautos einzuführen.

Schreiner ist nicht nur von der Serie selbst begeistert, sondern auch davon, dass sie ein Teil davon ist. „Es ist eine großartige Gelegenheit für mich, zu zeigen, was ich kann und von erfahrenen Teams und Fahrern zu lernen“, sagt sie. „Ich möchte das Beste daraus machen.“

Schreiner ist sich der bevorstehenden Herausforderungen bewusst. Die Rennen werden schwierig und die Konkurrenz stark sein. Aber sie ist entschlossen, es gut zu machen. „Ich möchte konkurrenzfähig sein und zeigen, dass ich es verdiene, hier zu sein“, sagt sie.

Für die Zukunft hält sich Schreiner alle Optionen offen. Sie möchte sehen, wie sich die F1 Academy entwickelt und wohin sie sie führt. „Ich möchte mich vorerst auf diese Serie konzentrieren“, sagt sie. „Aber wer weiß, was die Zukunft bringt? Vielleicht gehe ich zu etwas anderem, oder vielleicht bleibe ich bei der F1 Academy. Im Moment ist alles in der Schwebe.“

Eines ist sicher: Die F1 Academy ist eine aufregende Neuentwicklung im Frauenrennsport und hat das Potenzial, das Gesicht des Sports zu verändern. Ob Schreiner den Sprung in die Spitzenklasse des Motorsports schaffen wird, bleibt abzuwarten, aber sie macht auf jeden Fall einen Schritt in die richtige Richtung.

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